Reisebeschreibung
Auf Deutschlands östlichstem Radweg werden Sie zwei Flüsse in drei Bundesländern entlang der deutsch-polnischen Grenze entdecken. Zwischen zahlreichen Städten, die mit ihren Sehenswürdigkeiten locken, durchfahren Sie abwechslungsreiche Landschaften wie den flachen Oderbruch in Brandenburg oder hügelige, waldreiche Gebiete in Mecklenburg. Schon wenige Kilometer nach Ihrem Start in Zittau in Sachsen passieren Sie das Kloster St. Marienthal, das älteste Frauenkloster der Zisterzienser in Deutschland. Auch Görlitz und Bad Muskau mit dem UNESCO-Welterbe „Fürst-Pückler-Landschaftspark“ liegen auf der Strecke und lohnen einen Besuch. Auf den letzten beiden Etappen entfernen Sie sich vom Fluss, der weiter nach Polen fließt. Richtung Stettiner Haff führt Sie der Weg auf ruhigen Wegen durch die ausgedehnte Heidelandschaft und weiter zur Ferieninsel Usedom.
Ablauf
1. Tag: individuelle Anreise nach Zittau
Die einst reiche Tuchmacher- und Händlerstadt im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien weist ein großes kulturelles Angebot auf. Neben einem Besuch des Kulturhistorischen Museums Franziskanerkloster empfehlen wir Ihnen das Museum Kirche zum Heiligen Kreuz.
Hier wird in der größten Museumsvitrine der Welt das „Große Zittauer Fastentuch“ von 1472 ausgestellt, das in 90 Bildern die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jüngsten Gericht erzählt. Übernachtung in Zittau
2. Tag: Zittau – Görlitz (ca. 43 km)
Etwa 18 Kilometer von Zittau entfernt befindet sich das Kloster St. Marienthal. Das seit 1234 aktive Kloster der Zisterzienser ist das älteste Frauenkloster des Ordens und kann teilweise besichtigt werden.
In der Europastadt Görlitz mit seiner architektonischen Vielfalt von der Gotik bis zum Jugendstil finden Sie eines der schönsten historischen Stadtzentren Deutschlands. Besuchen Sie auch eines der zahlreichen Museen wie das Senckenberg Museum für Naturkunde, das Spielzeugmuseum oder das Fotomuseum. Übernachtung in Görlitz
3. Tag: Görlitz – Bad Muskau (ca. 68 km)
Der Oder-Neiße-Radweg führt Sie heute überwiegend entlang der Neiße. Die Kulturinsel Einsiedel bei Zentendorf bietet das ganze Jahr über inmitten einer riesigen Spiellandschaft ein abwechslungsreiches Angebot für Klein und Groß, von Musik und Puppenspiel bis Zauberei.
Kurz bevor Sie auf brandenburgisches Gebiet radeln, lohnt sich ein Spaziergang durch den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Seit 2004 ist die aus Schloss- und Bergpark bestehende Anlage UNESCO-Welterbe. Die Orangerie sowie das Alte und das Neue Schloss sind nicht nur für Gartenliebhaber sehr empfehlenswert. Übernachtung in Bad Muskau
4. Tag: Bad Muskau – Guben (ca. 68 km)
Auf dem Weg von Bad Muskau nach Guben sollten Sie einen Halt am Rosengarten in Forst einlegen. Über 40.000 Rosenstöcke präsentieren hier in fast 900 Sorten eine einzigartige Farbenpracht.
Eine ganz andere Attraktion bieten die Aussichtspunkte über den noch aktiven Braunkohletagebau Jänschwalde. In Guben ist der Besuch des Stadt- und Industriemuseums mit Einblicken in die Stadtgeschichte und die Gubener Hut- und Tuchindustrie zu empfehlen. Einmalig ist auch das Plastinarium, das die Anatomieausstellung „Körperwelten“ mit der praktischen Darstellung der Plastination vereint. Der sehenswerte Altstadtkern von Guben (Gubin) befindet sich auf der polnischen Seite der Neiße. Übernachtung in Guben
5. Tag: Guben – Frankfurt (Oder) (ca. 65 km)
Circa 18 Kilometer nach Guben kommen Sie in Ratzdorf an die Mündung der Neiße in die Oder. Ruhig und weit fließt nun der Fluss nach Norden. Besichtigen Sie bei einem Abstecher zum Kloster Neuzelle die barocke Stiftskirche und verkosten Sie das schwarze Klosterbräu.
Ihr heutiges Etappenziel ist Frankfurt an der Oder. Mächtige Baudenkmale und historische Gebäude im Stil der norddeutschen Backsteingotik zeugen von einer langen Geschichte, die Europa-Universität „Viadrina“ zeigt die enge Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa. Besonders geehrt wird in der Stadt auch Heinrich von Kleist – das Kleist-Museum, ein Denkmal und der große Kleistpark erinnern an sein Leben und Wirken. Übernachtung in Frankfurt (Oder)
6. Tag: Frankfurt (Oder) – Groß Neuendorf (ca. 60 km)
Gemütliche Rad- und Dammwege durchziehen das Lebuser Land und das Oderbruch. Lassen Sie in der vor über 250 Jahren trockengelegten und besiedelten Region Ihre Seele baumeln und genießen Sie die einzigartige Landschaft.
Mit etwas Glück lassen sich hier neben vielen anderen Tieren auch Eisvögel oder Biber beobachten. Übernachtung in Groß Neuendorf
7. Tag: Groß Neuendorf – Schwedt (ca. 65 km)
Der Radweg führt Sie weiter in den Nationalpark „Unteres Odertal“, das Gebiet zwischen der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße und der Oder. Auf einer Anhöhe über dem kleinen Ort Stolpe erhebt sich die Ruine der im 12. Jahrhundert errichteten Burg Stolpe.
Ihr Turm, im Volksmund „Grützpott“ genannt, ist mit 18 Metern Außendurchmesser der stärkste Bergfried Deutschlands. Wenige Kilometer nördlich informiert das Nationalparkhaus im Schloss von Criewen auf beeindruckende und lebendige Weise über die einmalige Flussauenlandschaft „Unteres Odertal“ mit ihren vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten. Ihrem Etappenziel Schwedt wurde 2008 als erster Stadt in Deutschland der Titel Nationalparkstadt verliehen. Übernachtung in Schwedt
8. Tag: Schwedt – Löcknitz (ca. 80 km)
Noch circa 15 Kilometer verläuft der Radweg entlang der künstlichen Wasserstraße in Richtung Norden. Das reizvolle Kleinstädtchen Gartz mit seiner mittelalterlichen Stadtbefestigung ist einen Besuch wert, bevor Sie die ufernahe Wegstrecke und Brandenburg verlassen.
Bei Staffelde trennt sich der Fluss vom Radweg und fließt weiter nach Polen. Die leicht hügelige und waldreiche Landschaft auf mecklenburgischem Gebiet führt Sie Richtung Penkun. Direkt am Oder-Neiße-Radweg liegen das Schloss und das Museum im ehemaligen Verwalterhaus. Auf dem neuangelegten Radweg durch die Parkanlage des Schlosses und entlang des Sees geht es weiter nach Löcknitz. Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zur Bockwindmühle Storkow, eine der größten ihrer Art in Europa. Übernachtung in Löcknitz
9. Tag: Löcknitz – Ueckermünde (ca. 58 km)
Durch eine ausgedehnte Heidelandschaft geht es Richtung Stettiner Haff. Das Seebad Ueckermünde zwischen Oder-Haff und Ueckermünder Heide lädt mit seiner restaurierten Altstadt und vielen Baudenkmalen, darunter die barocke Marienkirche und zahlreiche Fachwerkhäuser, zum Bummeln ein.
Im früheren Renaissance-Schloss der pommerschen Herzöge mitten in der Altstadt befindet sich das Haffmuseum mit abwechslungsreichen Ausstellungen. Vom Schlossturm aus erblicken Sie in der Ferne schon Ihr Reiseziel Usedom. Übernachtung in Ueckermünde
10. Tag: Ueckermünde – Ferieninsel Usedom (ca. 15km/65 km mit Fähre / ca. 85 km ohne Fähre)
Von Ueckermünde fahren Sie zum Fähranleger im Stadthafen, um mit der Fahrradfähre nach Kamminke (Usedom) überzusetzen (fährt 1x morgens und 1x abends) oder nach Kamp, wo Sie mit der emissionsfreien Fähre in wenigen Minuten auf die Sonneninsel Usedom übersetzen.
Die Elektrofähre verkehrt ab Mai. Übernachtung in den Kaiserbädern
11. Tag: individuelle Abreise; Transferservice nach Zittau oder Zusatzübernachtung auf Anfrage buchbar
individuelle Abreise